Haus Rathgeber
Kassel, Deutschland
Der Wohnhausneubau im Stadtteil Mulang bildet den Übergang von einer villenartigen Bebauung der Jahrhundertwende zu neueren Mehrfamilienhäusern. Der Baukörper nimmt mit der Straßenansicht die Proportionen der gewachsenen Bebauung auf und erstreckt sich in die Tiefe des Grundstücks. Neben einer angemessenen Ausnutzung des Grundstücks mit fünf Wohnungen im Gebäude, verbleibt eine großzügige Gartenanlage. Die Freiraumgestaltung integriert den Bestand an hochgewachsenen Bäumen. Der Korpus des Hauses gliedert sich in drei Elemente. Ein massiver, weiß verputzter Rücken in Gebäudelängsrichtung mit einer prägnanten Rundung nimmt die Erschließung und die untergeordneten Räume auf. Entlang der Eingangsseite befindet sich eine dichte Reihung von senkrecht in der Fassade stehenden Klappläden. Gegen diesen Rücken lehnt sich der Hauptbaukörper, dessen Deckenscheiben als klare weiße Linien die Schichtung der Etagen markieren. Eine Hülle aus lamellenartigen, teils beweglichen Sonnenschutzelementen verbindet beide Bauteile. Die Wechselwirkung von Licht und Schatten schafft hinter den Lamellen einen spannungsvollen Zwischenraum.